Das Leben mit Deadlines

Nov 22 / Ingrid


Seit dem ersten September liegen bei Aldi die Christstollen. Trotzdem werde ich mich wohl am 20. Dezember ärgern, nicht schon viel früher meine Weihnachtseinkäufe erledigt zu haben. Jetzt ist November. Noch sind die Läden offen. Noch hätte ich mit Online-Shopping extrem gute Chancen, selbst bei ernsthaften Postkomplikationen. Es wäre sogar noch Zeit um zu basteln! Aber: Das Wissen um die Deadline verdichtet sich leider oft recht spät. So geht es mir auch beim Schreiben. Warum ist das so? 

Die Antwort ist, dass ich zu optimistisch bin, was meine eigenen Fähigkeiten anbelangt. Ich denke, ich sei schneller, als ich es bin. Ich denke, mein Plan wäre belastbarer als er ist. Und das ist bei den meisten Menschen so, wie dieser spannende Artikel zur Planning-Fallacy erläutert. Wir hängen demnach einer kognitiven Verzerrung an. Wir glauben an unsere Pläne, fallen aber sogar hinter unsere Worst-Case-Szenarien zurück. Immer wieder. Menschen scheinen einfach eine sehr wenig planungskompetente Spezies zu sein und das aber nicht so recht anzuerkennen. 

Eine realistische Planung, wenn es sie gibt, heißt daher mit der eigenen Planungsschwäche zu planen, und extrem früh anzufangen, im Prinzip jetzt. Ich gebe mir also hiermit den Weihnachts-Kick-Off. 

Mit dem Schreiben ist es ähnlich. Einen Text verfassen dauert immer länger als erwartet, und vor allem die Überarbeitung ist gerne mal langwieriger als die erste Fassung ahnen lässt. Hier scheint das Pareto-Prinzip zu gelten: ein zu 80 % fertiger Text, benötigt nicht etwa weitere 20% der bereits investierten Zeit, sondern eigentlich oft das Vierfache. Erwarte also kein schnelles Ende. Wenn Du das Gefühl hast, Dein Buch oder Deine Doktorarbeit ist eigentlich geschafft, dann kann es sein, dass Du einer ganz menschlichen Täuschung aufsitzt. Es kann sich also durchaus noch lohnen Mitglied bei THE WRITING ACADEMIC zu werden, um mit Deinem Text Deinen Plan einzuholen 😉

Die eigene Planungsschwäche hat aber auch ihr Gutes. Einige Projekte hätten wir schließlich nie begonnen, wenn wir gewusst hätten, wie aufwändig sie in Wirklichkeit sind. Jetzt wachsen wir daran.

Fragen zu Deinem Schreibprojekt:

  • Was ist die äußere Deadline für Deinen Text? Wann ist Stipendienende, Abgabetermin laut Betreuer/in oder laut Publikationsvertrag, wann beginnt Dein neuer Job, oder wann endet Deine Stelle …?
  • Wenn es (noch) keine äußere Deadline gibt: Wann ist Deine innere Deadline? Bis wann darf das noch dauern?
  • Welche Konsequenz ziehst Du aus der Deadline für Dein Schreiben?

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Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben —  trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. Hier schreiben die drei Schreibcoaches zu Themen rund um eine neue Wissenschaftskultur, dem Thema Online-Coworking und nachhaltigen Produktivitätsroutinen. 

Viel Spaß und guten Flow!

Ingrid Scherübl, Wiebke Vogelaar & Katja Günther

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Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben — trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. In akademischen Kontexten gibt es leider selten ein wirklich empowerndes Miteinander. Ja, das haben wir selbst schon mitbekommen und am eigenen Leib erfahren. Sich während Habilitation oder Promotion als Einzelkämpfer:in zu fühlen, ist alles andere als bekömmlich und noch weniger förderlich.

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