Du musst nicht perfekt sein

Feb 15 / Ingrid

Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Wissenschaftler*innen, dass sie immer auch mal mit ihrem Perfektionismus kämpfen. Akkuratheit und Korrektheit sind natürlich zentral für die Wissenschaft. Aber es gibt dennoch auch ein Zuviel davon. 


Der Anspruch an sich selbst kann so hoch sein, dass er komplett blockiert. Oder es kann auch zu zwanghaftem Arbeiten führen: Manch eine Diss wird immer noch weiter verbessert und überarbeitet. Oft wird die Arbeit dadurch aber nicht mal besser, sondern nur anders. Manche konstruieren auch aus ihren eigenen Leistungen und Titeln nur immer noch höhere Anforderungen. („Wenn ich nun schon in Oxford promoviert bin, dann muss das zweite Buch so richtig überragend sein.“)

Nicht perfekt aber keine Schlagzeile

Zum Thema unversitärer Perfektionismus gab es jetzt mal eine gute Nachricht, nämlich keine. Ein möglicherweise gezielt beauftragter Plagiatsjäger hat sich die Mühe gemacht, Robert Habecks Diss zu prüfen, und konnte ausmachen, dass Fußnoten in seiner Promotion offenbar nicht dem heutigen Zitationsstandard gerecht werden. Kurz vor der Bundestagswahl sollte dies skandalisiert werden. Habeck kam der „Enthüllung“ zuvor, veranlasste selbst die erneute Prüfung seiner Arbeit an der Uni Hamburg und veröffentlichte folgendes Video-Statement: 

Kleine Patzer sind nicht das Ende

Das Thema hat es seither auf keine Titelseite geschafft. Und das ist gut so. Denn Ungenauigkeiten können passieren. Sie vernichten nicht alles, was da ist. Und wenn Du nicht ausgerechnet Spitzenpolitiker*in wirst, hast Du nicht mit einer solchen Scrutiny bei der Prüfung Deiner Leistung zu rechnen, denn es ist nicht gute wissenschaftliche Praxis, sich gegenseitig möglichst knallhart in die Pfanne zu hauen. Wissenschaftlicher Diskurs heißt, mit gesteigertem Interesse an Wahrheitsfindung wissenschaftliche Beiträge zu hinterfragen, zu erweitern und zu kritisieren, zu revidieren. 

Aber selbst wenn Deinen Text eine darüber hinausgehende Härte treffen sollte und Fehler deutlich werden, gibt es immer noch den würdevollen Umgang damit. Und dafür haben wir nun mal ein gutes Beispiel gesehen. 

Also nehmen wir diese Sache mal als Lektion: Genügend gut ist gut genug und done is better than perfect! Fehler sind nicht das Ende. Sie sind sogar eine Gelegenheit, um mit einem souveränen Umgang zu beendrucken. 

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Viel Spaß und guten Flow!


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Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben — trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. In akademischen Kontexten gibt es leider selten ein wirklich empowerndes Miteinander. Ja, das haben wir selbst schon mitbekommen und am eigenen Leib erfahren. Sich während Habilitation oder Promotion als Einzelkämpfer:in zu fühlen, ist alles andere als bekömmlich und noch weniger förderlich.

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