LSBTIQ* – Alles super oder was?

Jun 1 / Dr* Joh Sarre

In den letzten Jahren wurde viel erreicht: Homosexualität ist keine ‚Krankheit‘ mehr, die Ehe für alle ist da, ab Herbst 2024 ist die Personenstandänderung ohne entwürdigende Begutachtung möglich und immer mehr queere Menschen sind auch in der Wissenschaft wahrnehmbar. Also alles super oder was?

Zur gleichen Zeit wird der Ton gesellschaftlicher Debatten rund um LSBTIQ*-Themen rauer und politische Akteure machen gezielt Stimmung gegen queere Menschen und deren Anliegen. Queer-feindliche Ansichten sind weiterhin weit verbreitet und LSBTIQ*-Personen berichten von verbalen Attacken und tätlichen Übergriffen.

Der Pride-Monat Juni ist DIE Gelegenheit, Vielfalt, Erfolge und Sichtbarkeit zu feiern und sich gleichzeitig für die Herausforderungen zu stärken, die ein Leben als LSBTIQ*-Mensch inner- und außerhalb des Elfenbeinturms dir vorsetzt. Verbündete und Unterstützer*innen sind herzlich eingeladen, mitzumachen und mitzufeiern.

Wir sind hier, wir sind queer… – und wir sind Wissenschaft!

Nicht immer sind wir LSBTIQ*-Wissenschaftler*innen als solche sichtbar. Vielleicht ertappen wir uns selbst dabei, bei Bewerbungen um die rare Dauerstelle unser Queer-Sein zu dimmen, um der Kommission keine Angriffspunkte zu bieten. Möglicherweise lassen wir Vorgesetzte manchmal in dem Glauben, wir lebten in einer hetero-Beziehung. Vielleicht fordern wir nicht in jedem Emailwechsel die Anrede ein, mit der wir uns wohlfühlen würden. Manchmal ist es einfach zu anstrengend oder zu riskant.

Dann wieder geben wir uns zu erkennen, sind sicht- und hörbar – all die trans*, nicht-binären, intergeschlechtlichen, genderfluiden, asexuellen, lesbischen, schwulen, bisexuellen Menschen, die den Elfenbeinturm eben auch bevölkern. Dann sind wir für Studierende und Kolleg*innen das Vorbild oder die Ansprechperson, die wir uns in unserer Studienzeit vielleicht selbst sehnlich gewünscht haben. Denn (auch) wir sind Wissenschaft. Wir führen nur, wie alle echten Superheld*innen, manchmal ein geheimes Doppelleben.

Das erwartet dich beim Workshop „Cheers Queers & Allies!“

Der zweistündige Workshop findet am 17. Juni (14-16 Uhr) bei THE WRITING ACADEMIC statt und ist für alle, die sich in der Wissenschaft mit Minderheiten-Stress konfrontiert sehen oder einander (noch bessere) Verbündete sein wollen. Der Fokus liegt, passend zum Pride-Monat Juni, auf LSBTIQ*-Sein. Die Techniken, die wir einüben, sind aber auf andere Differenzkategorien, Minderheiten-Verhältnisse und Verbündetenschaft übertragbar. 
Der Workshop ist deine Gelegenheit, dich auszutauschen, dich zu solidarisieren, dich selbst und uns alle zu feiern und daraus Kraft für die kommenden Abenteuer zu schöpfen: das Diss-Kapitel fertigstellen, deine*n Partner*in zum Institutsfest mitnehmen, den Journal-Artikel konzipieren, deine neuen Pronomen mitteilen, die Habil abschließen, die queere Revolution starten,… - ich bin gespannt, mit welchen (Schreib)Projekten du da sein wirst.
Wie läuft das ab? Wir lernen uns ein wenig kennen (wieviel und was du von dir erzählen möchtest, kannst du während des Workshops entscheiden), bevor wir gemeinsam erkunden, wie wir uns selbst und anderen eine gute Begleitung für eine vielfaltsfreundlichere Wissenschaft sein können. Du bekommst auch Techniken an die Hand, wie du in Stress-Situationen gut für dich sorgen und freundlich mit dir sein kannst. Selbsterfahrung, Reflexion, praktische (Schreib)Übungen und Austausch wechseln sich ab. Ich freue mich drauf, dich dort zu sehen!

Der Workshop findet in deutscher Lautsprache auf Zoom statt. Wenn du Fragen hast oder etwas Bestimmtes brauchst, um gut beim Workshop mitmachen zu können, kontaktiere mich gerne: sarre@posteo.de 
Begriffserklärungen:

Queer = „verweist u.a. auf Praktiken und gesellschaftliche Positionen, die zweigeschlechtliche und heterosexuelle Normen in Frage stellen.“ Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung (Zugriff 16.5.24)

LSBTIQ* = „Die deutsche Abkürzung LSBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queers. Manchmal wird auch im Deutschen das englische Akronym LGBTIQ (‚Lesbians, Gays, Bisexuals, Transgender, Intersex & Queers‘) benutzt. Manchmal wird der Asterisk* (Sternchen ‚*‘) als Öffnung und Platzhalter für weitere, nicht benannte Identitäten hinzugefügt (LSBTIQ*).“ Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung (Zugriff 16.5.24) 

THE WRITING ACADEMIC

Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben —  trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. Hier schreiben die drei Schreibcoaches zu Themen rund um eine neue Wissenschaftskultur, dem Thema Online-Coworking und nachhaltigen Produktivitätsroutinen. 

Viel Spaß und guten Flow!

Ingrid Scherübl, Wiebke Vogelaar & Katja Günther

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Begeisternd. Und begeisterungsfähig.

Dr* Joh Sarre
Dr* Joh Sarre (keine Pronomen, einfach joh | nicht-binär, weiß, mehrfach-privilegiert) hat in Deutschland und den Niederlanden Ethnologie, Entwicklungssoziologie und Afrikawissenschaften studiert, in Deutschland, Kenia, Nepal, Tansania und Uganda geforscht und wurde 2021 mit einer Arbeit zum Thema „Zugehörigkeit“ promoviert. Joh gibt Trainings zu Diversität und queeren Themen, leitet ab und an einem Schreibaschram und begleitet im Coaching Wissenschaftler*innen verschiedener Karrierestufen. Johs Superkraft ist es, Texte sehr genau zur angesetzten Deadline fertigzustellen. 

Nutze die Kraft der Focus-Session!

THE WRITING ACADEMIC ist eine Online Coworking Community aus Wissenschaftler:innen, die ihr Schreiben durch die Produktivitätsmethode der Focus-Session gemeinsam optimieren, um inmitten des prall gefüllten akademischen Alltags herausragenden Schreiberfolg zu erzielen.

Weitere Beiträge bei THE WRITING ACADEMIC

Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben — trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. In akademischen Kontexten gibt es leider selten ein wirklich empowerndes Miteinander. Ja, das haben wir selbst schon mitbekommen und am eigenen Leib erfahren. Sich während Habilitation oder Promotion als Einzelkämpfer:in zu fühlen, ist alles andere als bekömmlich und noch weniger förderlich.

Eine andere Wissenschaftskultur ist möglich. Und auch Du kannst ein Teil davon sein. THE WRITING ACADEMIC Online Coworking & Coaching für Wissenschaftler:innen, bietet Dir genau das: eine Community, die miteinander Strukturen und Produktivitätsroutinen für eine konsistente Schreibpraxis pflegen, ihr Mindset reflektieren, und Deep Work priorisieren, um auf ihren Karrierewegen wirklich weiter zu kommen.Bei THE WRITING ACADEMIC findest Du unseren Input zur neuen Wissenschaft.