Magische Schreibproduktivität im Alltag

Oct 16 / Ingrid


Die erste Zutat meiner magischen Formel für Schreibproduktivität klingt schrecklich unsexy, entfaltet aber echte Magie. Nämlich: Routine. Ja, wirklich. Gleichförmige Strukturen und wiederkehrende Rituale, fördern die Schreibproduktivität. Schreiben muss zur unhinterfragten Gewohnheit werden, damit es so gut wie automatisiert abläuft. Und sich von nichts, auch nicht von Selbstzweifeln aufhalten lässt. Das geht so…

Du übst das Schreiben ein, in Focus-Sessions.
Das ist eine Online-Schreibstunde in Gemeinschaft mit einer festen, produktivitätsförderlichen Struktur. Wenn Dich dann nach einer Weile, diese gewohnte Struktur beim Schreiben beflügelt, dann wird eine weitere Produktivitszutat wichtig, nämlich die Dosis.

Die häufigste Frage von Schreibenden, die Bekanntschaft mit der Focus-Session (dem einstündigen Ritual für Schreibproduktivität) machen, und dann merken wie viel sie in dieser kurzen Zeit schaffen können, ist: Wie viele dieser magischen Focus-Session soll ich am Tag machen? Gibt es so was wie ein menschliches Optimum? Wieviel ist normal? Was ist von seriösen Wissensarbeiter:innen zu erwarten?

Oft herrscht eine gewisse Enttäuschung, wenn ich sage, dass ich dazu keine objektive Wahrheit habe. Denn ich finde, es kommt auf Dich an: auf Deine Lebenssituation, auf Deine Arbeitsumstände, auf Deinen Trainingszustand. Anfänger:innen müssen ihren Konzentrationsmuskel erst aufbauen. Und Menschen, die schon länger das Schreiben praktizieren, können länger dranbleiben. In der vorlesungsfreien Zeit ist es anders, als während des Semesters usw. Wenn Du gerade dem Einreichen Deiner Diss oder eines Artikels entgegen-rockst, ist es anders, als wenn Du das gerade hinter Dir hast.

Ein objektiv richtiges Maß an Schreibproduktivität gibt es nicht. Aber ein für Dich richtiges Maß, das gibt es.
Und das kennst nur Du und vielleicht musst Du auch Du es erst genauer erforschen und über Dich herausfinden: Wie viele Sessions schaffst Du täglich? Oder genauer: wie viele Sessions schaffst Du an 5 Tagen in der Woche ohne Dich damit unter Druck zu setzen und so, dass Du Diene anderen Pflichten auch noch gut schaffen kannst? Was wäre so eine stetige, immer vorangehende Praxis?

Wohldosierte Routine passend zu Deinem Biorhythmus befördert Deine Schreibproduktivität.

Was ist ein für Dich passendes Maß von Anstrengung, das Dich fordert, aber noch Spaß macht?

Wie teilst Du Dir den Atem gut ein, damit es immer so weiter gehen kann?

Wie kannst Du durch Gewöhnung für mehr Effektivität sorgen?

Wichtig dabei ist auch Deinen Biorhythmus mit einzubeziehen! Das ist die dritte magische Zutat für Deine Schreibproduktivität. Es gibt eine recht individuelle chronobiologische Energiekurve: Manche zünden gleich am Morgen, sind fit und wach und können loslegen. Andere brauchen eine längere Anlaufzeit, sind dafür aber später am Tag noch leistungsfähig. Genau, die Lerchen und die Eulen. Kaum ein Mensch ist 8 Stunden am Tag durchgängig hoch konzentriert. Da gibt es immer ein Auf und auch Ab in der Leistungskurse. Schufte nicht über die Tiefpunkte hinweg, sondern lerne mit der Kenntnis Deiner individuellen Biorhythmus mit klügerem Energieeinsatz zu arbeiten. Nutze deine Energiehochzeiten.

Ich bin beispielsweise eine Eule. Ich mache meinen Feierabend am liebsten morgens. Vor der Mittagsstunde um 12 Uhr geht bei mir wenig. Dafür arbeite ich länger. Dieser Text entsteht beispielsweise gerade in einer Eulenstunde.

Plan täglicher Focus-Session bei THE WRITING ACADEMIC:

06:45 – 07:45 Zum Sonnenaufgang
08:00 – 09:00 Die Morgenstund’
09:15 – 10:15 Die Lerchenstunde
10:30 – 11:30 Der Klassiker
12:00 – 13:00 Die Mittagsstunde
13:15 – 14:15 Der Bonus-Track
15:00 – 16:00 Die Nachmittagsstunde
16:30 – 17:30 Die Vorabendstunde
18:00 – 19:00 Die Blaue Stunde
19:30 – 20:30 Die Abendstunde
21:00 – 22:00 Die Eulenstunde
22:15 – 23:15 Der Nachtschwärmer
Welcher dieser Focus-Sessions entsprechen Deinem Biorhythmus? Probiere es aus in unserer Schreibcommunity!

THE WRITING ACADEMIC

Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben —  trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. Hier schreiben Schreibcoaches zu Themen rund um eine neue Wissenschaftskultur, dem Thema Online-Coworking und nachhaltigen Produktivitätsroutinen. 

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Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben — trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. In akademischen Kontexten gibt es leider selten ein wirklich empowerndes Miteinander. Ja, das haben wir selbst schon mitbekommen und am eigenen Leib erfahren. Sich während Habilitation oder Promotion als Einzelkämpfer:in zu fühlen, ist alles andere als bekömmlich und noch weniger förderlich.

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